© by Fabrizius

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Dienstag, 27. Dezember 2016

Hartgekochte Eier und der Kartoffelsalat von gestern

»Eine komische Überschrift!«, werden Sie jetzt sagen und sich fragen, was das soll.
Ich will es ihnen erklären.

Überall, ob beim Metzger, im Supermarkt, auf Facebook oder beim Zeitunglesen wurden wie jedes Jahr voluminöse und bombastische Weihnachtsbraten vorgeschlagen.
Ente, Gans, Truthahn! Hauptsache viel und Hauptsache protzig.

Alleine beim Lesen stellte sich ein Würgereiz ein. »Das kann es doch nicht sein!«, sagte ich ganz leise zu mir und meine Frau dachte das Gleiche, das sah ich ihr an.

»Muß das sein?«, fragte ich sie.
»Nein, muss nicht sein!«, bekam ich zur Antwort.

An Heiligabend gab es Schnitzel mit Kartoffelsalat. Das ist schon Tradition. Am 1. Weihnachtsfeiertag dann den Kartoffelsalatrest mit hartgekochten Eiern und am 2. Festtag Zwiebelomelett mit Brot.

Frühstück und Abendbrot fielen so wie immer aus. Brot, Butter Marmelade am Morgen und Brot Wurst- bzw. Streichwurst und Käse am Abend.

Ich vermute der eine oder andere brabbelt schon was von Askese. Falsch mein Lieber, das ist keine Askese, sondern Vernunft und die unbandige Freiheit auch an Weihnachten das essen zu können, was man will.

Und die Leckerl muss man vor den Festtagen essen. Danach schmecken sie sowieso nicht mehr.

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Die blinkende Weihnachtszipfelmütze

Überall auf den Christkindlmärkten ist sie präsent.
Blink blink!
Pausenlos mal schnell mal langsam, mal stroboskopartig.
Blink blink!

Die ganz persönliche Leuchtreklame in der Vorweihnachtszeit.
Massenweise tummeln sie sich vor den Glühweinständen und den Fressbuden.
Das süße Gesöff macht die Finger klebrig und das Hirn neblig, die Halbmeterwurst die Lippen fettig.
Dazu das Gedudel von »Jingle Bells« und »Süßer die Glocken nie klingen«.

Blink blink!

Von wegen Bratapfel und Spekulatius.
Heutzutage werden Nutella-Crêpes und Schinken-Gemüse-Wraps konsumiert. Der Mann hinter dem Tresen, oh Wunder, hat auch so eine blinkende Weihnachtszipfelmütze auf.

Von alldem unbeeindruckt bildet der mächtige Stephansdom die heilige Kulisse. Er sah schon viele idiotische Weihnachtseinfälle kommen und gehen. Mit Würde schaut er auf seine Menschenkinder nieder, die selten an seinen beiden majestätischen Türmen hochschauen.

Stattdessen sind ihre Augen auf das Smartphone fixiert. Durch allerlei Weihnachts-Apps muss sich der Christkindlmarktbesucher durchklicken. Er hat keine Zeit für die stade Zeit.

Blink blink!