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Samstag, 10. September 2016

14.) Bademeister

Ein Bademeister war früher nicht nur eine Respektsperson, sondern auch bei den Damen sehr gut angeschrieben. Sicher nicht so heftig wie bei Skilehrers, die spielten in der Liga weiter oben.

Braungebrannt, weiße Badehose, Waschbrettbauch, immer ein strahlendes Lächeln, immer von Frauen umgeben. Das ist meine Erinnerung an diese Spezies. Wir kennen sie alle von der Fernsehserie Baywatch mit dem damals umwerfenden David Hasselhoff. Das war noch ein Bademeister, der natürlich nicht so hieß, trotzdem einer war.

Heute heißen die immer noch so, sind aber Bedienstete des städtischen Bauhofes oder des Friedhofsamtes, die nach einem »Bademeisterlehrgang« während der Sommermonate mal eben im Freibad für drei, maximal vier Monate den Hasselhoff geben. Danach jäten sie Blumenbeete oder putzen Gräben aus.

Das weiß natürlich auch die Damenwelt, da kommen gar nicht erst so bademeisterliche Gefühle auf und mit dem Waschbrettbauch hat es sich auch nicht so.

Aber, sie tun ihre Arbeit, ohne Bademeister wäre ein Schwimmbad nicht vorstellbar. Wer soll denn sonst Leben retten und Papierkörbe leeren?

Richtige Bademeister im bundesrepublikanischen Deutschland heißen ja nicht Bademeister, sondern Schwimmmeister und um ganz genau zu sein, ist die offizielle Berufsbezeichnung »Geprüfter Meister, resp. geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe«.

Hä, klingt doch gut!

Und weil es in Deutschland ohne Verband nicht geht, sind die alle im »Bundesverband der deutschen Schwimmmeister« organisiert.

In ganzjährigen Einrichtungen, das muss ich der Vollständigkeit halber sagen, sieht die Sache natürlich anders aus. Da sind die wahren Bademeister, die mit der richtigen Prüfung. Die müssen keine Blumenbeete jäten oder Gräben ausputzen, die kümmern sich ganzjährlich um Wassertemperatur, Einhaltung der Badeordnung und Sauberkeit in den Kabinen. Ok, die machen auch den Hasselhof mit, aber, ehrlich gesagt, wie oft kommt ein Badegast denn in so eine Bredouille?

Und vom Beckenrandspringen darf man sowieso nicht!

(© by Fabrizius)

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