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Freitag, 9. September 2016

12.) Premiumbaden und 13.) Erlebnisbad

  Heute ist vieles »Premium«, angefangen von der Gleitsichtbrille bis zum Wäschetrockner. Premium ist in! Deshalb gibt es auch Premiumbaden.

Was das ist, musste ich mir erst mühsam erarbeiten, aber dank Google war das machbar.

Da gibt es eine:
»GOJO 5361-02-EEU00 Premium Schaum Handreinigung mit Hautpflege« mitsamt »TFX Nachfüllung, 1200 ml im 2-er Pack«,
für um die vierzig Euronen.

Oder ein:
»Rousset premium Badewannenkissen aus der Blue Coast Collection für Badewanne und Whirlpool!«
Das entspricht einem »anti Rutsch Nackenkissen für Komfort mit weichen Fasern & großen Saugnäpfen, leicht zu reinigen & geruchsresistentes Kissen.«
Das Ganze für schlappe Neunundzwanzigneunundneunzig.

Selbst für betagtere, nicht mehr so bewegliche Badende gibt es eine »Badewannen Einstiegshilfe Premium«.

Beim Premium ist halt an alles gedacht.

Dabei ist es erstaunlich, dass das Wasser immer noch aus der Leitung kommt und nicht aus einem Premiumbadewasserspender, antibakteriell mit Duftstoffkapseln, selbstverständlich rein biologisch abbaubar und antiallergisch.

Ich bin mir sicher, irgend ein Jungunternehmer wird früher oder später auf die Idee kommen und in Fernost solche Dinger zusammenbauen lassen.

Premium kostet natürlich was und mit dem Premiumbaden ist es nicht anders. Wenn Du ein stinknormales Ticket, früher hieß das mal »Eintrittskarte«, erwirbst, dann blätterst Du höchstens an die dreifuffzig hin. Bei Premium kannst Du mit dem Doppelten rechnen.

Das ist so, wie mit der Ersten-Klasse im Zug. Schneller kommst Du auch nicht an, aber Du hast wenigstens ein Ersteklasseabteil.
Von einem Premiumbecken im Freibad hab ich hingegen noch nie was gehört und das PEB hat sowas auch nicht, obwohl da was mit »Erlebnis« sein soll.

Das ist das Stichwort zum »Erlebnisbaden«, was der Fülle halber in einem Extrakapitel abgehandelt werden muss.


13.) Erlebnisbad

Das ist auch so eine neumodische Erfindung!
Wenn ich es darauf anlege beim Baden ein Erlebnis zu haben, dann brauche ich dazu kein Erlebnisbad. Das geht in jedem stinknormalen Freibad oder Hallenbad. Im Thermalbad mag das etwas schwieriger sein, ist aber allemal möglich.
Dann kommt es darauf an, was für ein Erlebnis angepeilt wird. Die Auswahl ist riesig.

Da will einer das erste Mal seine zwanzig Bahnen an einem Stück schwimmen und schafft das auch noch. Keiner wird diesem Menschen sein Erlebnis absprechen wollen. Beim erstmaligen Springen vom Zehnmeterturm ist die Sache ähnlich gelagert. Das muss man sich trauen.

Eine Andere will im knapp sitzenden Bikini Männerblicke auf sich ziehen. Es wird ihr gelingen, ein paar Notgeile sind immer da, wobei ein knapp sitzender Bikini nichts Außergewöhnliches ist. Hier zählt mehr das Nichtverhüllende, aber das wissen wir ja alle.

Da trifft einer einen alten Bekannten, den er seit Jahren nicht mehr kontaktierte just in dem Moment, als er rückenschwimmend Besagten anrempelte.

Erlebnisse dieser Art gibt es immer, auch ohne Erlebnisbad und das war immer so, selbstverständlich auch in der Antike.

Da tigerte der römische, von mir aus auch griechische Jungmann nackert in den Thermen herum, um ein Gspusi aufzureißen, schließlich fand er auch was Passendes, ebenso nackert, versteht sich.

Die konnten nun gemeinsam jede Menge Erlebnisse eines nach dem anderen in Angriff nehmen, ganz nach dem Motto: »Gemeinsame Erlebnisse sind schönere Erlebnisse«.

Dem ist nicht entgegenzusetzen und in der Neuzeit genau so machbar, wenn auch das mit dem nackig sein nicht so üblich ist, weil nämlich zwischenzeitlich die Badehose und der Bikini erfunden wurden. Trotzdem sollten diese beiden Badeutensilien keine wesentlichen Schwierigkeiten bereiten, weil sie schnell ausgezogen sind.

Von der »Susanna im Bade« erzählte ich schon. Für die Alten, die sie heimlich beobachteten, war das ganz sicher ein äußerst erotisches Erlebnis, auch wenn sie altersbedingt nie mehr aktiv eingreifen konnten.

Genau so die Lausbuben, die durch ein passendes Astloch auf’s FKK-Gelände lugten.

Sie sehen, Erlebnisbad ist überall und immer, da braucht es keine extra ausgewiesenen Badeanstalten für. Hier ist Phantasie und Mumm gefragt, dann wird das was.

Wir älteren unter den Lesern erinnern uns vielleicht noch an den Film »Schulmädchenreport« mit weiteren zwölf Folgen aus den Siebzigern. Da wurde uns verklemmten Jugendlichen Appetit gemacht und der eine oder andere Trick gezeigt, wie man nackte Haut sehen konnte.
Heute ist das ein alter Hut und steht in jedem Bistumsblatt.
Erlebnisbad brauchte es damals nicht, gab es auch nicht!

(© by Fabrizius)

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