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Samstag, 13. August 2016

03.) Badelatschen

Um alles in der Welt, wie kommt man auf die Idee, was über Badelatschen zu schreiben?
Ich finde, wenn man Geschichten übers Baden erzählt, gehört das Thema »Badelatschen« dazu.
Es ist gar nicht so verkehrt sich darüber seine Gedanken zu machen.

Erst mal muss festgestellt werden, Badelatschen sind immer Männerlatschen!
Damen und andere Frauen benutzen Badesandaletten. Das sind die, mit den freigelassenen Zehen, damit man den Nagellack sieht.

Wir bleiben bei den Latschen, also in Männerdomaine. Die sind meistens aus irgend einem Gummizeugs und sehen irgendwie vergammelt aus, was sie bei näherem Hinsehen nicht sein müssen. Die Größen variieren immens, genau wie Männerfüße.

Meistens stehen sie irgendwo rum. Im Hallenbad am Beckenrand. Am Strand sieht man sie in den Dünen, mal am Fuß, mal herrenlos rumliegend.

Wenn sie nicht irgendwo rumstehen, fristen sie ein trostloses Dasein. Eingezwängt in der Badetasche, irgendwo auf dem Balkon zwischen Geranien und Wäscheständer oder achtlos hinter die Waschmaschine geworfen.

Prinzipiell gibt es in einer Dreizimmerwohnung keinen Ort, an dem Badelatschen nicht hervorgeholt werden können. Das gilt auch bei einer Vierzimmerwohnung, einem Einfamilienhaus oder Reiheneckhaus.
Natürlich findet man sie gelegentlich im Badezimmer. Da wäre ja ihr ureigenster Platz.

Überall dort, wo es Wasser und Verkaufsbuden gibt, finden sich auch Badelatschen. Wunderbar adrett aneinandergereiht, nach Größe und Farbe sortiert. Zu hunderten werden sie zum Verkauf angeboten. Das sind echte Hingucker. Sie werden nie mehr so vorteilhaft aussehen.

Ihr Design ist funktional und minimalistisch. Da ist dieser kleine Steg, der von der Sohle zwischen die erste und zweite Zehe geklemmt wird, um sich dann in irgend einem verschnörkelten Plastikteil über dem Fußrücken zu verlieren.
Ich mag ja die Roten am liebsten. Blau geht auch noch, aber Grün mag ich gar nicht!

Badelatschen sind ein reiner Gebrauchsgegenstand. Bei Männerfüßen kann man sowieso nichts schmücken.

Neulich habe ich eine mir noch unbekannte Wortschöpfung aufgeschnappt.

Auf der Liegewiese eines Freibades, wo sag ich nicht, sagte die Ehefrau zu ihrem Göttergatten in reinstem sächsisch:
»Mei Gud'sder, nimm mal Deine Käsemauken von mein Bauch!«
Ausser dass »von mein Bauch« grammatikalisch nicht korrekt ist, finde ich diese Wortschöpfung »Käsemauken« brillant. Die passen doch hundertprozentig zu den Badelatschen. Leider konnte ich in der Hektik des Badebetriebs nicht nachfragen, ob man »Mauke« mit einem »k« oder mit »ck« schreibt. Ich vermute Ersteres, weil mein Korrekturprogramm »Mauke« mit nur einem »k« ohne Fehleranzeige durchlässt.

Beinahe hätte ich was Wesentliches vergessen.
Haben Sie einen Hund? Rasse egal.
Wenn Sie einen Hund haben, dann sind Badelatschen, gebraucht versteht sich, mit Abstand das beliebteste Spielzeug ihres Vierbeiners.
Ein Hund hat ganz andere Duftvorstellungen. Der könnte, wenn er denn reden könnte, bestimmt hunderte von Duftvariationen bei Käsemauken beschreiben.

Geeignet sind Badelatschen auch als Unterfütterung, sollte mal ein Tischchen an der Strandpromenade wackeln. Latsche drunter und schon ist die Sache behoben.
Übrigens, Tische mit drei Beinen können nicht wackeln, was für die Badelatschen natürlich schonender ist.

(© by Fabrizius)

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